Leserbrief zum Thema Menschenhandel

Schweigen darf nicht sein! - von Nathan Graf, Co-Präsident der *jevp Kanton Solothurn

Letzten Samstag gingen in Bern hunderte Menschen auf die Strasse, um gegen den Menschenhandel zu demonstrieren. Auch bei uns im Kanton Solothurn ist der Menschenhandel allgegenwärtig. Tag für Tag werden junge Frauen und Männer versklavt und ausgebeutet. In Bordellen müssen sie anschaffen und die endlosen Schulden bei ihren Zuhältern abbezahlen.

Wer schon einmal in einem Freierforum unterwegs war, wird schockiert sein, was dort über diese jungen Menschen geschrieben wird. Wie in Onlineshops werden die Prostituierten bewertet und Sterne vergeben. In den Bordellen sind Prostituierte keine Menschen, sondern eine Ware. Eine Ware, die man gekauft hat und mit der man alles machen kann, was man möchte. Man hat das Gefühl, sich alles kaufen zu können, was man will, auch die schlimmsten sexuellen Fantasien.

Vereine wie Heartwings oder Parparim geben ihr bestes, um diesen jungen Menschen zu helfen. Sie gehen in Bordelle und unterstützen die Prostituierten wo nur möglich. Und doch sind ihre Möglichkeiten nur begrenzt. Was wir brauchen, sind Menschen, die aufhören zu schweigen. Menschen, die den Mut haben, aus diesem System auszubrechen und die Stimme erheben. Es gibt viele Möglichkeiten den Menschenhandel aktiv zu bekämpfen. Setzen Sie sich politisch ein oder unterstützen Sie Vereine finanziell oder mit Ihrer Zeit. Auch im Freundes- und Familienkreis kann man auf das Thema aufmerksam machen. Aber bitte, schweigen Sie nicht!

Nathan Graf
Co-Präsident *jevp Kanton Solothurn